gestern abend, freitag, mein freund N. war auf Besuch. Ich hab ihn dazu gekriegt im Frische Paradies einkaufen zu gehen. wir kochten frische berlauch-tortillinis'. ich war in meinem element, kreiirte den neuen schürzenschanzlook und war glücklich, weil ich wusste es gibt bald was herrliches zu essen. später gab es einen 2 kleine jos und ich fühlte mich gut - so gut, dass ich vergaß zu reden. manchmal in solchen momenten der entspannung hab ich keine lust mich zu unterhalten. hab kein bedürfnis. manchmal ertappe ich mich auch, dass ich von freunden genervt bin, die nicht mehr wissen, in ihrem erzählwahn halt zu machen - was geht mich die freundin von dem bekannten der schwester an. halt. ruhe. danke.

heute morgen als ich mir vorstellte, was ich schönes machen könnte, träumte ich, dass ich mich am naschmarkt verabrede. wir trinken kaffee, sitzen in der sonne und ich lass mich von den schreienden dönerverkäufern nicht aus der ruhe bringen.

heute 1000 km davon entfernt mied ich den samstag-wöchentlichen-schlachthof-flohmarkt und kaufte bei walmarkt (bei den armis) einen fahrradreifen. kurz im büro (ich hab meine sieben kräuter für meine erste frankfurter sauce vergessen) fesselte mich die putzfrau, die einzigste person, mit der ich heute sprach.

später werde ich mich unter freunden wieder aklimatisieren, versuchen nicht genervt zu sein und stephen malkmus und supergrass sehen - was für eine freude!

und legobaustein, warum erzählst du nicht das du in berlin bist? falls c. mit ist, hättet ihr mich doch angerufen?

Die (WEGA) wollte Mittwoch in der Nacht einen Algerier in seiner Wohnung festnehmen, dieser sprang aus dem Fester und brach sich sein Genick.

Ein sechsjähriger Junge stürzte am Dienstag aus dem dritten Stock bzw. Aus dem Toilettenfenster seiner Volksschule in Wien-Donaustadt und zog sich einen dreifachen Schädelbruch zu.

Ein 21-Jähriger tchechischer Student hat sich auf einem Parkplatz in Pilsen selbst angezündet, aus Prostest über "den Zustand der Welt". Voriges Monat verbrannte sich ein Jugendlicher auf dem Prager Wenzelsplatz.
1969 verbrannte sich der Student Jan Palach aus Protest gegen die Unterdrückung des Prager Frühlings auf dem Wenzelsplatz.

Ein 18-Jähriger Oberösterreicher schnitt seiner 76-jährigen Oma mit einem Fleischmesser die Kehle durch. Danach schoss er ihr mit einem gestohlenen Gewehr in den Kopf.

Der in Oberösterreich geborene Jörg Haider will seinen Freund, dem irakischen Außenminister Naji Sabri, Zuflucht in seinem Haus gewähren. Wahrscheinlich legt der Herr Naji Sabri gar keinen Wert darauf.

Etwas positives:

E. hat heute Geburtstag, da freu ich mich. Gestern hat sie mich zu ihrem Geburtstagfest eingeladen, wo auch auch Eb. hin kommen wird, den ich angeblich einmal in eine Mülltonne gesteckt haben soll. Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern und auf das Fest kann ich auch nicht fahren...

Denn ich werde in Gedenken an das ominöse Lied mit der Textzeile "Der schönste Platz in Wien ist der Eilzug nach Berlin" heute Abend nach Berlin aufbrechen (per Auto). Ich freu mich schon.

Gestern habe ich mir endlich, wahrscheinlich als Letzter in ganz Wien, "Bowling for Columbine" angeschaut.

Tatsächlich ein Meisterwerk.

Besonders interessant: Michael Moore macht, meinem Verständnis zufolge, die abartige Programmpolitik der amerikanischen Nachrichtenformate für die Misere verantwortlich, nicht ohne die Wurzeln der totalen Sensationsgeilheit zu enttarnen. Dennoch bedient er sich dieser Mechanismen, indem er beispielsweise dem senilen Heston ein Bild des 6-jährigen erschossenen Mädchens aus Flint vor die Türe stellt. Populismus pur, aber für eine gute Sache und die Leute fallen darauf rein.

So etwas gefällt mir!

Die Argumentationslinie von Moore finde ich generell sehr plausibel: Die kollektive Angst treibt die Leute zum Waffenbesitz. Ein ebenfalls kollektives Unbehagen macht die Leute zu Psychos.

Nun stellt sich aber noch die Frage: Was wäre wenn die Psychos keine Schußwaffe gehabt hätten?

Diesen abschließeneden Moment der Reflexion über das "Was wäre wenn" halte ich für sehr wichtig. Denn letztendlich hätte ein Amoklauf der Columbine-Attentäter ohne High Tech Bewaffnung nicht die selbe Fatalität gehabt.

Hier muss ich ein wenig Kritik am Film üben: Durch das Beispiel Kanada ist eine Argumenation dahingehend, dass Waffen einfach total verboten gehören, nicht mehr klar erkenntlich. Eine Kritik an der amerikanischen Gesellschaft ist zwar angebracht, jedoch kann eine Gesellschaft gar nicht so gut sein, dass nicht irgendjemand ausflippt. Und auch dieser Einzelfall sollte nicht die Möglichkeit haben, zu einer Waffe zu greifen. Daher verderbe ich lieber 99,9% der Waffenbesitzer, die unbedenklich sind, den Spaß, nur damit nicht irgendeine(r) an die psychischen Störungen einer statistisch vernachlässigbaren prozentuellen Größe glauben muss.

Sehr erfreulich: MTV Spin Eine Stunde Oasis. Ein Konzertmitschnitt aus dem Jahr 97, bei dem Noel mit Travis "All I wanna do is rock", performt. Dazu Bilder vom München-Gig und das Video von "Cigarettes & Alcohol" (Noch nie gesehen!). Eines wurde klar: Dieser Indie-Aufzug, der seit SOTSOG zur Trade Mark von Oasis geworden ist, gefällt mir nicht 100%ig. Mit Wehmut erinnere ich mich an die unvorteilhaften Pilzköpfe, die Fußball-Shirts und die ausgetretenen Clerks. MTV sei gedankt. Ein weiterer wertvoller Programmpunkt für meine schon längst überfällige Oasis-Nacht.

gestern mädelsabend mit jamie oliver in orangenen wänden. meine mädels sind super. hab festgestellt, daß ich in letzter zeit in diskussionen oft aus prinzip einen gegensätzlichen standpunkt einnehme und mich gewundert. ist das jetzt ein rückfall in die pubertät oder hab ich x`s ewige suche nach objektivität übernommen?

e. hat von ihrem besuch im sm-cafe erzählt und davon, daß da schon mal jemand sein essen im hundenapf bestellt oder eine frau ihren mann an der kette hereinführt. gewollter voyeurismus, von beiden seiten. gut, daß es sowas gibt, daß randgruppen ihren platz haben, war die einhellige meinung. stimmt, ja.

ich selber bin sicher auch voyeuristisch veranlagt, ich mag in wohnungen durchs fenster reinkucken und mich interessieren privatleben von menschen, wozu sonst lese ich weblogs und belausche gespräche in straßenbahnen? ich mag geschichten von menschen. aber hundenäpfe wären mir zu hart, glaub ich, irgendwie hätte ich da ein problem mit der menschenwürde. egal, ich muß mich dem ja nicht aussetzen.

hab gestern auch gehört, daß sich ein lieber lego sorgen um mich macht. braucht er nicht! meine sehnsucht ist mein seelenschaumbad, in wahrheit bin ich ein glücksluftballon. und die legosorgen haben mich echt gefreut. :-)

x am telefon gestern war so fröhlich, mein herz ist flumi-mäßig gehüpft. hossa!

Und die Vergewaltigung meines öffentlich-rechtlichen Barbapapa-Kindheits-Mit- und unterbewusstseins durch die Bank Austria Creditanstalt finde ich zum kotzen.

Und außerdem ist der Fruchtzwerge-Becher den der Bub in der Fruchtzwerge-Werbung in der Hand hat viel zu groß. In Wirklichkeit sind die Becher viel kleiner. Dass Werbung das Gegenteil von Realität ist, ist mir nur recht. Die kleinen Details sollten dann aber trotzdem stimmig sein.