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Ich liebe die Eingangssequenz des "Kaisermühlen Blues"



selbst gemalt

Heute begab ich mich, wie so oft, ausgeschlafen und gutgelaunt in die kleine Bäckerei an der Ecke, die immer nach frischem Broten und klebrigem Haribo-Gummizeug riecht.

Prinzipiell ist es ja so, dass Bäckereien, die etwas abseits von den großen Menschenströmen liegen, zumeist soziale Treffpunkte sind. So auch die, von mir frequentierte, Backstube.

Heute betrat ich also das Geschäft, um mir zwei Semmeln und zwei so kleine Leberaufstrichpackerln, die es normalerweise nur in den Frühstückspensionen im Skiurlaub gibt, zu kaufen.

Vor mir stand eine alte Frau. Und die hatte einiges zu erzählen. Im Mittelpunkt ihrer Schilderungen standen die rheumatischen Beschwerden, die in großen Abständen aber dafür umso heftiger ihr Leben durchaus mühsam machen. Und um ehrlich zu sein, war mir das Warten scheißegal. Ich fand das wirklich o.k., dass die alte Frau ein bißchen Gelegenheit zum Plaudern bekam und liebte dafür meine Bäckerei umso mehr.

Überhaupt bin ich ja kein Fan dieser riesigen Einkaufsmärkte. Nicht, dass ich sie nicht nutzen würde. Im Gegenteil: Auch ich bin ein Sklave des neoliberalen Wirtschaftsdogmas und dementsprechend begeistert von niedrigen Preisen. Aber gut finde ich diese megagroßen Supermärkte trotzdem nicht.

Ich hätte lieber ein ländliches Geschäftsleben, dass ganz grätzelspezifisch ausgeprägt ist und wo die Frauen der hochrangigen Beamten noch Frau Ministerialrat genannt werden. Ich will beim Fleischer gedutzt werden, weil mich der Oberfleischhauer schon seit dem Kindergarten kennt, und obendrein möchte ich bei jedem Einkauf ein Radel Extra geschenkt bekommen. Ich möchte im Obstgeschäft gefragt werden, wie's der Frau Mama geht und warum ich nicht die guten Kiwis nehm: Die sind zwar teuer aber dafür wirklich aus Neuseeland. Diese Art von Lebensmittel-Shopping, die würde mir echt zusagen.

Kurz bevor ich meine Bäckerei verließ, kam eine weitere alte Frau ins Geschäft. Sie packte ihren ganzen, eben erstandenen, Einkauf aus und meinte zur Verkäuferin, sie solle das ganze nochmal durchrechnen. Warum? Weil ihr der gezahlte Preis zu niedrig vorkam.



    
 


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do 100108


sehe: woody allen höre: autos vorbeirauschen weil ich bei offener balkontüre in der küche rauche schmecke: gummibärli rieche: verrauchte wohnung fühle: rastlosigkeit trage: thailandhose (unten sommer) und wollpulli (oben winter) lese: kureishi/ das sag ich dir rauche: heute wenig hätte gerne: ein ende des wartens wäre gerne: in gesellschaft gute tat heute: die wildschweine besucht böse tat heute: die wohnung weiter ...
von nowhere @ 10.01.08, 23:30

do 291107


sehe: abschiede höre: immer dieselben lieder schmecke: bier rieche: nicht nach mir fühle: benommenheit rauche: ich fresse die zigaretten schon fast trage: graues kleid. schwarze strümpfe. schickes rosa unterkleid. lese: gerade ausgelesen: peter stamm/ an einem tag wie diesem. jetzt mache ich weiter mit: john von düffel/ beste jahre; und nebenbei blättere ich im decamerone hätte gerne: mehr ...
von nowhere @ 29.11.07, 19:23

anders.


das sehnen nach dem anders. nach dem wegrücken vom jetzt; wissend, dass die zufriedenheit nie zufriedenzustellen ist. sehnend nach einem alltag, der ohne der bestehende zu sein, ein alltag ist. mit grosser angst. und neugier. mut. der grösser wäre, wäre ich allein. sehnen nach dem anders: das präsent ist, kommen wird, und vielleicht gehen wird. die ...
von nowhere @ 13.11.07, 21:31

di 131107


sehe: mich älter werden rieche: keine vernunft schmecke: aufregung höre: lou reed/ perfect day fühle: morgen trage: lachend rauche: dauernd hätte gerne: zeit für alltag wäre gerne: die einzige gute tat heute = böse tat heute es wird: ich ein drittel jahrhundert alt und keinen tag klüger
von nowhere @ 13.11.07, 21:20

fr 021107


sehe: in meine träume höre: immer dieselben träumlieder schmecke: wieder mehr rieche: leider riechen träume nicht fühle: weiter lese: ein grosser esel trage: mein schlafendes kind hätte gerne: eine freifahrtkarte für die db bzw öbb wäre gerne: in wien gute tat heute: im wald spazieren gegangen böse tat heute: im wald spazieren gegangen es wird: ein waldbrand
von nowhere @ 03.11.07, 00:32

so 281007


sehe: wieder meine küche höre: leaving on a jetplane schmecke: eine angebrochene flasche burgenländischen rotweins rieche: nach letzter nacht fühle: das richtige rauche: österreichische nil (oder warens kim?) lese: die landschaft hinterm zugfenster trage: schwer hätte gerne: unendlich mehr zeit wäre gerne: dort gute tat heute: aus österreich zurückgekommen böse tat heute: alles, was ich derzeit tue, ist richtig es wird: bald ...
von nowhere @ 28.10.07, 19:57

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