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Mittwoch, 26. März 2003


I'm just a boy with a new haircut



Jedes Mal das Gleiche. Solange ich mich erinnern kann, bin ich nach einem Besuch beim Frisör extrem schlecht aufgelegt, deprimiert und grantig. Zu dem bin ich danach jedes Mal betrunken, da ich nach dem Frisör sinnlos dieses Unwohlsein mit Alkohol bekämpfe.

Liegt wohl daran, dass ich es nicht aushalte, mich für längere Zeit im Spiegel betrachten zu müssen. Wenigstens schmerzen mein Nacken und meine Gesichtsmuskeln nicht mehr nach dem Haarschneiden. Ich bin endlich draufgekommen, dass der Frisör nicht ununterbrochen nach einer Bestätigung meiner Zufriedenheit hinsichtlich des Haarschneidefortschrittes verlangt, sondern einfach den Blick in den Spiegel zur geometrischen und was auch immer Kontrolle seines Tun nützt.



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Montag, 24. März 2003


Shame on you, Mr. Bush, shame on you.



Michael Moore hat doch den Oskar bekommen. Unglaublich. Hätt ich der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gar nicht zugetraut.

Michael Moore: "Whoa. On behalf of our producers Kathleen Glynn and Michael Donovan from Canada, I'd like to thank the Academy for this. I have invited my fellow documentary nominees on the stage with us, and we would like to — they're here in solidarity with me because we like nonfiction. We like nonfiction and we live in fictitious times. We live in the time where we have fictitious election results that elects a fictitious president. We live in a time where we have a man sending us to war for fictitious reasons. Whether it's the fictition of duct tape or fictition of orange alerts we are against this war, Mr. Bush. Shame on you, Mr. Bush, shame on you. And any time you got the Pope and the Dixie Chicks against you, your time is up. Thank you very much."

Auch Andy Serkis, der Gollum aus "Herr der Ringe" wagte auf dem roten Teppich ein Taferl zu zeigen.

Ich hab mir Johnny Marr im Gästezimmer angehört, in der Badewanne liegend, besser entspannen ist kaum möglich.



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Freitag, 21. März 2003


Die Wetterfee ist gut gelaunt



Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Soll heißen, der Zugang zu Nachrichten ist mittlerweile sehr breit. Heißt aber auch, dass immer mehr Aspekte des weltweiten Geschehens immer präziser beleuchtet werden.

Krieg.

Früher, und ich spreche hier über Golfkrieg #1, hieß es im Teletext: "Krieg gegen den Irak hat begonnen!"

Wir hatten sogar CNN. Das bedeutete: Infrarotbilder. Schwarze Flächen, grüne Konturen und ein ständiges Flackern am Himmel. UNO Mandat gabs damals auch. Man hoffte also für die Zivilisten und begrüßte den Kampf gegen das Böse. Schon damals viele Diskussionen Krieg versus Frieden.

Diesmal: Teletext: "Krieg gegen den Irak hat begonnen!" Einmal durchzappen. Aufzeichnungen aus Bagdad.

Heute Abend: Ich sehe Live-Bilder aus Bagdad. Raimund Löw "kommentiert". Detonationen sind zu erkennen. Ein Reporter vor Ort erzählt von einem Zivilisten, der gerade die Straße entlang läuft. Der Krieg wird absolut real und verliert irgendwie den Grauen. Denn bis auf das Flackern sieht alles normal aus.

Man hat irgendwann Farbbilder gefunden, die ein KZ nach der Befreiung zeigen. Und man war schockiert über die "verharmlosende" Wirkung der Fotos. Die abgebildete Realität konnte den ebendso realen Grauen des Motivs nicht gerecht werden.

Ähnliches passiert im Irak. Im "Medienkrieg".



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Donnerstag, 20. März 2003


has the world changed, or have I changed?



gestern johnny marr im wuk. ein alter held, der leider nur mehr langeweile verbreitet, kaugummi kaut und mit gitarrensolis meine gehörgänge verschmutzte. macht nix, bin froh, dortgewesen zu sein. und ich hab vergeblich gewartet, von ihm auch nur ein wort zum krieg zu hören. hm. ich wünschte, alle hätten narzissen in den po-taschen der hosen getragen.

blumenau und thomas kramar waren übrigens unisono der meinung, daß der krieg nun mal kommt und man sich nicht aufregen sollte, bringt ja nix. gute einstellung für journalisten, oder?

dann im chelsea dem krieg entgegen getrunken, zurückgedacht, wo warst du bei krieggegensaddam#1? erinnerst dich noch an ex-jugoslawien? schaurige verzweiflung, apokalypse, endzeitstimmung, alles wird in flammen stehen.

für smiths fans: tinyurl.com

weil man da im kopf sofort mitsingen kann. böse menschen haben keine lieder.



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Die Gummischnur



warner bros. Gestern im Filmkasino "About Schmidt" gesehen. Jack Nicholson presste mein Herz zusammen und riss es mir dann Richtung Leinwand aus dem Körper. Danach zum Japaner und dort bei einem Spritzer auf das Essen zum Mitnehmen gewartet. Da wir den Urlaub endlich koordinieren wollten, Anruf bei S..

S. ziemlich fertig, da schon Krieg!

Das Herz schoss wie an einer Gummischnur zurück in den Körper und hinunter in den Magen. Dass Essen schmeckte dann zu den Bildern der Kriegsberichterstattung auch nicht mehr so wirklich.

Heute zwar kein Weltschmerz, dafür Weltkopfweh, ich könnte sofort einschlafen und gleichzeitig hab ich Aggressionen dass ich durch die Wand rennen könnte. Die Welt dreht sich weiter, die ersten Menschen sind schon längst umgekommen. Der Urlaub ist ausgemacht worden. Den Flug hab ich heute gebucht.



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do 100108


sehe: woody allen höre: autos vorbeirauschen weil ich bei offener balkontüre in der küche rauche schmecke: gummibärli rieche: verrauchte wohnung fühle: rastlosigkeit trage: thailandhose (unten sommer) und wollpulli (oben winter) lese: kureishi/ das sag ich dir rauche: heute wenig hätte gerne: ein ende des wartens wäre gerne: in gesellschaft gute tat heute: die wildschweine besucht böse tat heute: die wohnung weiter ...
von nowhere @ 10.01.08, 23:30

do 291107


sehe: abschiede höre: immer dieselben lieder schmecke: bier rieche: nicht nach mir fühle: benommenheit rauche: ich fresse die zigaretten schon fast trage: graues kleid. schwarze strümpfe. schickes rosa unterkleid. lese: gerade ausgelesen: peter stamm/ an einem tag wie diesem. jetzt mache ich weiter mit: john von düffel/ beste jahre; und nebenbei blättere ich im decamerone hätte gerne: mehr ...
von nowhere @ 29.11.07, 19:23

anders.


das sehnen nach dem anders. nach dem wegrücken vom jetzt; wissend, dass die zufriedenheit nie zufriedenzustellen ist. sehnend nach einem alltag, der ohne der bestehende zu sein, ein alltag ist. mit grosser angst. und neugier. mut. der grösser wäre, wäre ich allein. sehnen nach dem anders: das präsent ist, kommen wird, und vielleicht gehen wird. die ...
von nowhere @ 13.11.07, 21:31

di 131107


sehe: mich älter werden rieche: keine vernunft schmecke: aufregung höre: lou reed/ perfect day fühle: morgen trage: lachend rauche: dauernd hätte gerne: zeit für alltag wäre gerne: die einzige gute tat heute = böse tat heute es wird: ich ein drittel jahrhundert alt und keinen tag klüger
von nowhere @ 13.11.07, 21:20

fr 021107


sehe: in meine träume höre: immer dieselben träumlieder schmecke: wieder mehr rieche: leider riechen träume nicht fühle: weiter lese: ein grosser esel trage: mein schlafendes kind hätte gerne: eine freifahrtkarte für die db bzw öbb wäre gerne: in wien gute tat heute: im wald spazieren gegangen böse tat heute: im wald spazieren gegangen es wird: ein waldbrand
von nowhere @ 03.11.07, 00:32

so 281007


sehe: wieder meine küche höre: leaving on a jetplane schmecke: eine angebrochene flasche burgenländischen rotweins rieche: nach letzter nacht fühle: das richtige rauche: österreichische nil (oder warens kim?) lese: die landschaft hinterm zugfenster trage: schwer hätte gerne: unendlich mehr zeit wäre gerne: dort gute tat heute: aus österreich zurückgekommen böse tat heute: alles, was ich derzeit tue, ist richtig es wird: bald ...
von nowhere @ 28.10.07, 19:57

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